Wasserschaden

Allgemeine Techniken zur Fehlerdiagnose und Reparatur nach Wasserschäden

In jeder Situation, in der ein elektronisches Gerät mit einer Flüssigkeit in Kontakt kommt, muss man es als Erstes von der Stromquelle trennen - und zwar so schnell, wie es gefahrlos möglich ist. 

  1. Die eigene Sicherheit steht immer an erster Stelle! Sei vorsichtig, wenn du ein Gerät vom Haushaltsstrom oder einer anderen Stromquelle trennst. Wenn du im Wasser stehst oder deine Kleidung nass ist, verlasse zuerst die Gefahrenzone, bevor du dich daran machst, ein untergetauchtes oder durchnässtes elektronisches Gerät zu bergen.
  2. Wenn das elektronische Gerät noch unter Wasser ist und an eine externe Stromquelle angeschlossen ist, finde einen sicheren Weg, um es davon zu trennen. Wenn möglich, finde einen Schalter oder eine andere Unterbrechung des Stromkreises für diese Stromquelle. Sei vorsichtig, wenn du einen Stecker oder einen Netzadapter aus einer nicht ausgeschalteten Steckdose ziehen willst.
  3. Die Bergung eines untergetauchten oder durchnässten elektronischen Geräts, das einen Akku enthält, birgt spezielle Gefahren. Ein kurzgeschlossener Akku kann eine Brand- und/oder chemische Gefahr darstellen. Wenn du Hitze, Rauch, Dampf, Blasenbildung, Blähungen oder schmelzende Stellen wahrnimmst, solltest du das elektronische Gerät nicht anfassen.
  4. Wenn das Gerät noch eingeschaltet ist, schalte es aus.
  5. Drehe und schüttle das Gerät, um zu versuchen, die Flüssigkeit ablaufen zu lassen.
  6. Wenn möglich, entferne den Akku.
  7. Nimm das Gerät nach Möglichkeit auseinander, damit die Restflüssigkeit abfließen kann und du mit der Reinigung der inneren Komponenten beginnen kannst. Dies ist besonders wichtig bei säurehaltigen Flüssigkeiten wie Fruchtsaft oder alkalischen Flüssigkeiten wie Waschwasser.
  8. Wenn du dich nicht traust, dein Gerät zu zerlegen, kannst du versuchen, es zu trocknen, indem du es mehrere Tage lang in einem Behälter mit ungekochtem Reis vergräbst. In manchen Fällen wird der Reis die restliche Flüssigkeit erfolgreich herausziehen. Ändere gelegentlich die Position des Geräts im Reis, damit die Flüssigkeit gut ablaufen kann. Salz, Zucker oder Mehl solltest du nicht verwenden. Das Zerlegen und Reinigen des Geräts ist immer der beste Weg, um Korrosion zu verhindern, aber wenn das Gerät nicht untergetaucht war, kann das Trocknen in einigen Fällen ausreichen, um weitere Schäden zu verhindern. Hinweis: Einige Tests deuten darauf hin, dass das Trocknen an der frischen Luft wirksamer sein kann als die Reismethode, insbesondere in Gebieten mit niedriger relativer Luftfeuchtigkeit.

Reinigung von Leiterplatten

  1. Bau dein Gerät vollständig auseinander, indem du alle Kabel entfernst und alle Anschlüsse öffnest. Tauche das Gerät vollständig in einen mit Isopropylalkohol gefüllten Behälter geeigneter Größe ein, um Flüssigkeitsreste um oder unter den Komponenten des Logic Boards zu verdrängen. Im Idealfall sollte dieser eine Konzentration von mindestens 90 % aufweisen; das bekommst du z. B. in der Apotheke. Alternativ kannst du auch destilliertes oder deionisiertes Wasser als Reinigungsflüssigkeit verwenden, das allerdings länger zum Trocknen braucht. Vermeide Lösungsmittel wie Keton, Aceton oder Naphtha.
  2. Verwende eine Zahnbürste, einen kleinen Pinsel oder eine andere weiche Bürste, um das Logic Board von allen Rückständen oder Ablagerungen der Flüssigkeit zu reinigen. Sei beim Reinigen vorsichtig, damit keine Komponenten auf der Platine beschädigt oder versehentlich abgelöst werden. Achte besonders auf die Anschlüsse und die Enden der Flachbandkabel, um Korrosion an den Kontaktflächen zu vermeiden.
  3. Wenn du dich vergewissert hast, dass das Logic Board sauber und korrosionsfrei ist, kannst du es mit einem Fön auf Kaltstufe trocknen. Alternativ kannst du die Platine auch unter eine Schreibtischlampe halten, um sie leicht zu erwärmen und die Reinigungsflüssigkeit zu trocknen.
  4. Wenn die Komponenten trocken sind, überprüfe die Kabelenden und Stecker erneut auf Anzeichen von Korrosion oder Ablagerungen.
  5. Setze dein Gerät mit einem neuen Akku oder einem Akku, von dem du sicher bist, dass er gut funktioniert, wieder zusammen. Wenn dein Gerät untergetaucht wurde, brauchst du wahrscheinlich einen neuen Akku. Lithiumakkus und andere Arten von Akkus vertragen das Untertauchen nicht gut. Auch hier gilt: Jedes Anzeichen von Blasenbildung, Aufblähen, Schmelzen oder Verfärbung auf dem Akku bedeutet, dass er kaputt ist. Entsorge ihn nur bei Annahmestellen für Altbatterien und -Akkus. 
  6. Sobald du dein Gerät zusammengebaut hast, beginnt die eigentliche Arbeit der Schadensbeurteilung. Achte darauf, was noch funktioniert, und baue nicht alle Teile auf einmal wieder ein, sondern nacheinander. Bei kleineren elektronischen Geräten reagieren die folgenden Komponenten am empfindlichsten auf Wasserkontakt - angefangen mit der Komponente, die am häufigsten kaputtgeht: 
    • Akku
    • LCD
    • Logic Board

pH-Wert der gängigsten Flüssigkeiten

Eine Zahl unter 7 weist auf eine saure Lösung hin, während eine Zahl über 7 eine alkalische Lösung bedeutet. Beide Fälle sind schlecht für elektronische Bauteile. Wenn du den pH-Wert der Flüssigkeit kennst, kannst du dir ein Bild davon machen, wie schwerwiegend der Schaden ist.

Reines Wasser: neutral, pH = 7,0

Blut = 7,4

Magensaft = 0,7

Urin = 6,0

Verdauungssäfte = 8,1

Speichel = 7,0

Weizenbier = 3,3 - 3,7

Lagerbier = 4,4 - 4,7

Ungegorenes Bier = 5,5

Zitronensaft = 2,3

Bleiche = 12 bis 12,6

Meerwasser, d. h. Salzwasser = etwa 8,2

Poolwasser = 7,0 - 7,4 (Quelle)


Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/PH